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Fieber – wann muss ich es senken?

Es gibt nicht wenige, die haben regelrecht Angst vor Fieber. Schon bei erhöhter Temperatur sind sie bereit fast alles zu tun, damit die Körpertemperatur wieder „normal“ wird. Aber was ist eigentlich „normal“? Wann spricht man eigentlich von „erhöhter Temperatur“ und wann von „Fieber“? Und muss man Fieber überhaupt senken? DocMorris klärt auf.

Unsere Körpertemperatur

Unsere Körpertemperatur liegt meist bei ca. 36,5 – 37°C, im Laufe des Tages schwankt sie leicht um etwa 0,5°C. Morgens ist sie am niedrigsten, zwischen 17 und 18 Uhr am höchsten. Da bei Neugeborenen der Stoffwechsel sehr aktiv und ihre Wärmeregulation noch nicht ganz ausgebildet ist, liegt ihre Durchschnittstemperatur leicht höher, bei 37,5°C. Bei Frauen steigt die Körpertemperatur nach dem Eisprung um 0,5°C und bei körperlicher Aktivität kann sie sogar um bis zu 2°C ansteigen.

Ist Fieber gefährlich?

Fieber ist eine Schutzfunktion unseres Körpers. Es tritt dann auf, wenn unser Körper sich gegen eine Infektion mit Krankheitserregern zur Wehr setzt. Die erhöhte Temperatur regt die Infektabwehr an, weil Stoffwechsel- und Abwehrvorgänge schneller ablaufen und vermutlich die Keimvermehrung erschwert wird. Meist reagiert der Körper noch mit Muskelzittern oder Schüttelfrost, um zusätzlich Wärme zu bilden. Fieber ist also keine schädliche sondern sinnvolle Reaktion unseres Körpers. Fieber senken, z. B. mit fiebersenkenden Arzneimitteln, ist daher meist kontraproduktiv.

Bereits bei 37,5 – 38°C spricht man von erhöhter Temperatur, erreicht unser Körper eine Temperatur von mehr als 38°C wird dies als Fieber, ab 39,5°C  als hohes Fieber bezeichnet. Auch wenn Fieber eine nützliche Reaktion unseres Körpers ist, um Erkrankungen zu bekämpfen, ab 41°C wird es für unseren Organismus gefährlich, Gewebe- und Organschäden können die Folge sein. Temperaturen über 42,6°C sind in der Regel sogar tödlich. Vor allem eine schwere bakterielle Infektion kann innerhalb von Stunden zu einer lebensgefährlichen Situation führen. Je jünger das Kind, desto größer die Gefahr.

Warum überhitzt der Körper?

Fieber ist keine eigenständige Erkrankung sondern immer eine Reaktion unseres Körpers auf eine Erkrankung. Meist handelt es sich um Infekte die durch Bakterien oder Viren ausgelöst werden. Aber auch Impfungen, allergische Reaktionen oder ernsthafte Erkrankungen z. B. Autoimmunerkrankungen können Fieber auslösen. Manchmal kann aber auch einfach viel zu warme Kleidung oder bei Kindern wildes Toben in warmen Räumen oder in der Sonne die Körpertemperatur erhöhen.

Wie messe ich Fieber richtig?

Das Hand-Auflegen reicht maximal für einen ersten Hinweis.

Am zuverlässigsten ist die Messung im After. Verwenden Sie ein digitales Fieberthermometer und feuchten Sie es mit Wasser an oder tragen Sie ein wenig Creme auf, dann lässt es sich besser einführen. Stillhalten während der Messung könnte bei Kindern manchmal schwierig sein.

Vergessen Sie nicht das Thermometer nach jeder Messung gründlich zu reinigen.

Wird die Temperatur im Mund gemessen liegt diese meist 0,3 bis 0,5°C unterhalb der eigentlichen Körpertemperatur. Bei der Messung unter den Achseln beträgt die Abweichung sogar 0,5 bis 1°C. Beide Methoden sind außerdem relativ ungenau durch die lange Messdauer und das mögliche Verrutschen. Die Messung im Mund sollte vor allem bei Kindern nicht angewendet werden, da die Gefahr besteht dass sie das Thermometer zerbeißen und sich verletzen.

Messungen unter den Achseln sind vor allem bei Babys nicht zu empfehlen, da die Werte bis zu 2 Grad von der Körpertemperatur abweichen können.

Beim Ohrthermometer achten Sie darauf, dass der Messwinkel stimmt und der Gehörgang nicht durch zu viel Schmalz verstopft ist, denn die Infrarotmessung muss das Trommelfell erreichen. Ziehen Sie dazu das Ohr vorsichtig nach hinten und oben. Diese Messmethode kann ca. 0,3°C von der Körpertemperatur abweichen.

Stirn- und Schläfenthermometer sind schnell und leicht anzuwenden. Wegen ihrer Ungenauigkeit sollten sie aber nur zur Anwendung kommen, wenn andere Messmethoden schwierig sind.         

Fieber: Abwarten oder Handeln?

Reagiert unser Körper mit Fieber, verbraucht er viel Energie und sein Bedarf an Flüssigkeit steigt. Die wichtigsten Maßnahmen sind daher viel Trinken und Ruhe und für Säuglinge und Kleinkinder viel Liebe und Zuwendung.

Hat unser Organismus die Krankheitserreger im Griff, weiten sich die Blutgefäße, die Hautdurchblutung steigt, es wird vermehrt Schweiß abgegeben und das Fieber fällt.

Fiebersenkende Arzneimittel kommen in der Regel nur bei über 40°C zum Einsatz, da Fieber eine nützliche Körperreaktion zur Abwehr ist und erst ab 41°C unserem Körper schadet. Als Erwachsener sollten Sie spätestens ab 40°C einen Arzt aufsuchen und fiebersenkende Maßnahmen einleiten. Mit einem Baby unter 3 Monate sollten Sie bereits ab 38°C Körpertemperatur und mit einem Baby zwischen 3 und 6 Monaten ab 39°C Körpertemperatur umgehend zum Arzt gehen. Fiebersenkende Arzneimittel sollten ohne ärztliche Rücksprache nicht eingesetzt werden, die Diagnose des Arztes könnte durch die Fiebersenkung verfälscht werden.

Auch Wadenwickel sollten daher nur bei sehr hoher Körpertemperatur zum Einsatz komme und wenn gleichzeitig fiebersenkende Arzneimittel vom Arzt verordnet wurden.

Einen Arzt sollten Sie außerdem immer dann aufsuchen, wenn das Fieber in Verbindung mit folgenden Situationen auftritt:

  • schlechter Allgemeinzustand (abgeschlagen, müde, starke Schmerzen)
  • Teilnahmslosigkeit und Inaktivität
  • Benommenheit, Bewusstseinseintrübung, Bewusstlosigkeit, Krämpfe
  • Trinkverweigerung
  • Hautausschlag oder starke Blässe
  • ungewöhnlich schwaches oder schrilles Schreien
  • Fieberkrämpfe
  • Kurzatmigkeit und ungewöhnliche Atemgeräusche
  • mehr als 50 Atemzüge pro Minute bei Kindern zwischen sechs und zwölf Monaten
  • erhöhter Puls (mehr als 160 Schläge pro Minute bei Kindern unter einem Jahr)
  • geschwollene Arme, Beine oder Gelenke
  • wenig Urin
  • vorgewölbte Fontanelle (Knochenlücke am vorderen, oberen Kopf)
  • steifer Nacken (das Kind kann den Kopf nur schwer auf die Brust nehmen)
  • neurologische Ausfälle wie Lähmung einer Körper- oder Gesichtshälfte
  • Fieber nach einer Fernreise
  • lang anhaltendes Fieber

Was sind Fieberkrämpfe und wie verhalte ich mich?

Fieberkrämpfe treten am häufigsten bei Kindern im Alter zwischen 6 Monaten und fünf Jahren auf. Zu einem Fieberkrampf kommt es, wenn die Temperatur schnell ansteigt. Dabei verkrampft die Muskulatur am ganzen Körper, die Muskeln versteifen, es kommt zu einer unnatürlich Streckung und das Kind verliert das Bewusstsein. Anschließend kommt es am ganzen Körper zu Zuckungen.

Unter Umständen tritt Schaum vor den Mund, das Kind verdreht die Augen, mit erweiterten Pupillen und starrem Blick. Auch wenn die Situation sehr beängstigend wirkt, Fieberkrämpfe sind in der Regel harmlos, dauern nur wenige Minuten, hinterlassen keine Folgeschäden, das Kind schläft anschließend ein und erholt sich schnell wieder.

Es ist dennoch ratsam nach einem Fieberkrampf einen Arzt aufzusuchen um schwerwiegende Ursachen auszuschließen.

Ihre Aufgabe ist es selbst ruhig zu bleiben und Ihr Kind während des Anfalls vor Verletzungen zu schützen. Außerdem sollten Sie Ihr Kind seitlich lagern, damit Speichel nach außen abfließen kann. Dauert der Fieberkrampf länger als einige Minuten, wiederholt er sich innerhalb von 24 Stunden oder ereignet er sich nach dem fünften Geburtstag, spricht man von einem komplizierten Fieberkrampf und Sie sollten einen Notarzt rufen.

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