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Grippeimpfung – ja oder nein?

Impfungen sind in Deutschland keine Pflicht. Wer sich wann impfen lassen sollte, das bewertet die Ständige Impfkommission (STIKO). Für die uns alljährlich heimsuchende Grippe und die zugehörige Grippeimpfung gibt es folgende Empfehlungen.

Wer sollte sich jedes Jahr impfen lassen?

1. Risikopatienten

Dazu gehören:

  • Menschen über 60 Jahre
  • Chronisch Kranke
  • Menschen mit geschwächtem Immunsystem

2. Schwangere

  • Im Regelfall ab dem 2. Schwangerschaftsdrittel
  • Bei erhöhter gesundheitlicher Gefährdung, infolge eines Grundleidens, ab dem 1. Schwangerschaftsdrittel.

Eine Impfung wird hier dringend empfohlen, da die Krankheit bei diesen Personen meist einen schweren Verlauf nimmt und Komplikationen lebensbedrohlich werden können.

Für welche Personen wird außerdem eine Grippeimpfung empfohlen?

  1. Medizinisches- und Pflege-Personal
  2. Personen mit engem Kontakt zu Risikogruppen
  3. Personen mit regem PublikumsverkehrFür diese Personen wird eine Impfung zum Selbst- und Fremdschutz empfohlen. Z. B. haben Personen mit regem Publikumsverkehr ein erhöhtes Risiko sich mit dem Grippevirus zu infizieren und Personen die Kontakt zu Risikogruppen haben, erhöhen als Infizierte die Ansteckungsgefahr für ihre Umgebung.
  4. Personen die direkt mit Geflügel und/oder Wildvögel zu tun habenSie können sich mit einem Vogelgrippe-Virus infizieren. Die Gefahr einer gleichzeitigen Infektion mit humanen Influenza-Viren soll möglichst ausgeschlossen werden, damit es nicht zu einer Kreuzung der verschiedenen Virustypen kommen kann.

Wann sollte ich mich impfen lassen?

Der beste Zeitpunkt ist vor dem Beginn einer Grippewelle, möglichst vor dem Jahreswechsel, ideal im Oktober oder November. Eine Impfung ist zwar auch zu einem späteren Zeitpunkt noch möglich, ein wirksamer Schutz wird aber erst nach ca. 2 Wochen erreicht. Während einer fieberhaften Erkrankung und akuten Infektionen ist eine Impfung nicht ratsam.

Eine Grippe, das ist doch nicht so schlimm!

Husten, Schnupfen, Halsschmerzen trotz Grippeimpfung, warum soll ich mich dann impfen lassen? Eine Erkältung ist keine Grippe. Weil die Symptome teilweise sehr ähnlich sind, wird eine normale Erkältung im Volksmund auch gerne als Grippe bezeichnet und daher nicht für eine schwerwiegende Erkrankung gehalten. Aber eine „echte Grippe“ verläuft oft deutlich heftiger, kann zu schwerwiegenden Komplikationen führen und sogar lebensbedrohlich sein.

Der Grund für eine besonders niedrige Impfquote könnte sein, dass die Grippeimpfung jedes Jahr erneuert werden muss oder Nebenwirkungen befürchtet werden. Aber keine Sorge, eine Influenza-Impfung ist gut verträglich. In der Regel ist höchstens mit leichten Reaktionen, wie eine Schwellung und Rötung an der Einstichstelle und evtl. ein leichtes Krankheitsgefühl zu rechnen, das aber nach wenigen Tagen wieder verschwindet.

Auch wenn eine Infektion bei gesunden Menschen meist mild verläuft und sie deshalb häufig gar nicht als Grippe erkannt wird, können Infizierte trotzdem andere anstecken. Eine Impfung dient also auch dazu eine Grippewelle zu verhindern. Denn es gibt Menschen die können sich leider nicht impfen lassen. Für sie und ungeborene Kinder ist die niedrige Impfquote besonders kritisch, weil Sie sich nicht schützen können und eine Infektion bei ihnen häufig mit Komplikationen verbunden ist.

Bietet eine Grippeimpfung einen vollständigen Schutz?

Einen vollständigen Schutz gibt es leider nicht. Wie hoch die Effektivität der Impfung ist, hängt von mehreren Faktoren ab:

  • Welche Viren werden in der nächsten Saison eine Rolle spielen? Dies kann nicht sicher vorhergesagt werden. Ein Impfstoff muss aber vor ausbrechen einer Grippe zur Verfügung stehen und kann daher nur aufgrund möglicher Vorhersagen erstellt werden.
  • Die schnelle Verwandlungsfähigkeit der Viren, die auch zu kurzfristigen Virusveränderungen während einer Saison führen kann.
  • Wirksamkeitsschwankungen je nach Altersgruppe und Grunderkrankungen.
  • Immundefekt mit Schwächung der Abwehrfunktion und schwindende Leistungskraft des Immunsystems im Alter. Gerade für diese Personen ist eine Impfung wichtig, denn schnell führt bei ihnen eine Infektion zu Komplikationen. Ein geringerer Schutz ist daher immer noch besser als gar keiner.
  • Manche Arzneimittel könne die Wirksamkeit der Grippeschutzimpfung herabsetzen.

Eine Grippeschutzimpfung für alle Menschen, bei denen eine Impfung möglich ist, das wäre wünschenswert. Je mehr Menschen geimpft sind, desto höher ist die Effektivität eine Grippewelle zu verhindern und desto höher ist der Schutz jedes einzelnen von uns.

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