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Bin ich nur traurig, oder habe ich eine Depression?

Jeder von uns kennt Phasen, in denen wir traurig und niedergeschlagen sind und keine Lust auf Unternehmungen haben. In einem gewissen Rahmen ist das ganz normal. Ob wir aber bereits unter einer Depression leiden, ist nicht immer so leicht zu beurteilen. Bestimmte Anzeichen können Ihnen erste Anhaltspunkte geben und die Entscheidung erleichtern, ob und wann Sie einen Arzt aufsuchen sollten.

Wie äußern sich Depressionen?

Wenn eine Phase der Niedergeschlagenheit nicht innerhalb von 2 Monaten nachlässt, und gleichzeitig mit dem Verlust von Interessen, einer allgemeinen Antriebsschwäche, starken Selbstzweifeln und Hoffnungslosigkeit einhergeht, handelt es sich vermutlich um eine Depression.

Depressionen äußern sich durch folgende Symptome:

  • Freudlosigkeit: Es werden vor allem Probleme und Schwierigkeiten wahrgenommen,  alles ist grau und trostlos. Auch bei Erfolgen und angenehmen Aktivitäten werden positive Emotionen nicht mehr empfunden.
  • Interessenverlust mit Gleichgültigkeit, einhergehend mit innerer Leere und Gefühllosigkeit.
  • Antriebsmangel und Ermüdbarkeit: Alltagspflichten werden vernachlässigt aufgrund von einem Gefühl starker Energielosigkeit.
  • Depressive Stimmung: Gefühle von tiefer Traurigkeit, Angst, Hoffnungslosigkeit, bis hin zu Selbstmordgedanken.
  • Vermindertes Selbstwertgefühl: Sich selbst nichts mehr zutrauen, viel grübeln ohne zu handeln, weil die Erfolgsaussichten als gering eingeschätzt werden.
  • Gefühle von Schuld und Wertlosigkeit
  • „Schwarzsehen“ und Zukunftsängste: Die Probleme erscheinen kaum oder nicht lösbar.
  • Körperliche Symptome: Zum Beispiel Gedächtnis- und Konzentrationsstörungen, innere Unruhe, Schlafstörungen, Erschöpfung, Schmerzen, Schwindel, Verdauungsbeschwerden, Herz-Kreislauf-Störungen, sexuelle Störungen und Appetitverlust (mit Ausnahme der Winterdepression, hier kommt es zu einer Appetitsteigerung).
  • Sozialer Rückzug, weil man sich auch als Belastung für andere sieht.

Eine Depression kann einmalig oder in wiederholt auftretenden Phasen, auch depressive Episoden genannt, auftreten. Diese können innerhalb kurzer Zeit gehäuft auftreten, es können aber auch Jahre zwischen zwei depressiven Episoden vergehen. Man unterscheidet hierbei zwischen einer unipolaren und einer bipolaren Depression. Nach einer depressiven Episode kann die psychische Gesundheit wieder vollständig hergestellt sein, man spricht dann von einer unipolaren Depression. Oder es folgt eine Phase mit übermäßig stark gehobenen Gefühlen (manische Phase), dies ist eine bipolare Depression, auch manisch-depressive Erkrankung genannt. Wird die psychische Gesundheit nur unvollständig wieder hergestellt, d. h. es geht dem Betroffenen zwar deutlich besser, aber nicht so gut wie vor der Depression, spricht man von einer Dysthymie. Nicht zuletzt gibt es auch chronische Depressionen, bei denen eine depressive Phase mehr als 2 Jahre anhält.

Ursachen einer Depression?

Eine Depression ist eine psychische Erkrankung, bei der ein Ungleichgewicht an bestimmten Gehirnbotenstoffen (z. B. Serotonin, Noradrenalin und Dopamin) und damit ein gestörter Gehirnstoffwechsel vorliegt. Was genau die Ursache ist, ist ungeklärt, es spielen aber bestimmte Begebenheiten eine Rolle, die zu einem Mangel an den Botenstoffen im Gehirn und damit zu einer Depression führen können. Diese sind:

  • Erhöhte genetische Krankheitsanfälligkeit.
  • Traumata: Zum Beispiel Missbrauch, Vernachlässigung in der Kindheit oder ein Unfall.
  • Schwierige Lebenssituationen: Zum Beispiel Tod oder schwere Krankheit eines nahestehenden Menschen, eigene schwere Krankheit, Mobbing, Trennung, Stress oder schlechte soziale/wirtschaftliche Bedingungen.
  • Wechseljahre, in denen die Hormonveränderungen, die zunehmenden körperlichen Einschränkungen und emotionale Veränderungen einer Frau zu schaffen machen.
  • Wochenbett: Handelt es sich beim Wochenbett nicht nur um ein Stimmungstief, was nach einigen Tagen wieder verschwindet, sondern um eine Depression oder Psychose (die übrigens auch bei Vätern auftreten kann), dann besteht dringender Therapiebedarf. Zum einen, weil eine Depression einer jungen Mutter sich negativ auf die emotionale Reifung und Entwicklung des Kindes auswirkt. Zum anderen kommen bei Betroffenen mitunter sogar Tötungsgedanken auf, die auf die eigene Person und das Kind bezogen sein können. Vielen ist nicht bewusst, dass sie an einer Krankheit leiden, sie sehen ihre Problematik als persönliche Schwäche an.
  • Lichtmangel (Winterdepression) verursacht, dass im Organismus vermehrt das Schlafhormon Melatonin produziert wird, welches müde und antriebslos macht.  Gleichzeitig wird weniger Serotonin (Glückshormon) gebildet.
  • Gehirnverletzungen, Gehirnerkrankungen, anhaltende Schmerzen, Infektionen und chronische Erkrankungen (z. B. Schilddrüsenerkrankungen, Krebs, Multiple Sklerose, Rheuma, Diabetes mellitus, Allergien, Hormonstörungen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen)
  • Suchterkrankungen
  • Arzneimittel Nebenwirkungen
  • Mangelernährung und damit einhergehender Mangel an Nährstoffen.
  • Schadstoffbelastung z. B. durch Schwermetalle wie Blei, Cadmium oder Quecksilber.

Depressionen sind also nicht nur ein Problem unseres Geistes, sie können auch rein körperlicher Natur sein. Häufig handelt es sich um eine Kombination verschiedener Umstände. Umgekehrt können Depressionen auch Auslöser für bestimmte Beschwerden, wie z. B. Stress oder chronische Erkrankungen sein.

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Depression und andere Erkrankungen

Mit einer Depression können seelische Begleiterkrankungen auftreten. Dazu gehören:  Essstörungen, Zwangsstörungen, Angst- und Panikstörungen oder Persönlichkeitsstörungen.

Depressionen können auch bei Kindern und in der Pubertät auftreten. Sie werden dann nur leider häufig nicht als solche erkannt. Bei Kindern kann die Funktion des Gehirns, das noch in der Entwicklung ist, durch eine Depression nachhaltig verändert werden. Bei Jugendlichen werden Depressionen mit den normalen Befindlichkeitsstörungen in der Pubertät verwechselt und daher nicht ernst genommen. Da verzweifelte Teenager suizidgefährdet sind, ist es aber sehr wichtig die Warnsignale zu erkennen.

Depressionen können leicht mit einem Burn-out-Syndrom verwechselt werden, da einige Anzeichen identisch sind. Bei einem Burn-out steht jedoch nicht die Traurigkeit im Vordergrund, sondern es handelt sich um einen Zustand totaler Erschöpfung. Da ein Burn-out in unserer Leistungsgesellschaft eher akzeptiert wird als eine Depression, interpretieren Betroffene die Symptome gerne selbst als Burn-out. Eine Depression kann zwar in Folge eines Burn-out-Syndroms auftreten, da beide Erkrankungen aber unterschiedlicher Behandlungen bedürfen und die Behandlungen für die jeweils andere Erkrankung schädlich sein können, ist eine eindeutige Diagnosestellung wichtig.

Behandlung einer Depression

Für depressive Menschen ist es aufgrund mangelndem Selbstwertgefühl und Antriebslosigkeit häufig schwierig, selbst etwas zu unternehmen. Erschwerend kommt hinzu, dass die Betroffenen sich schämen und sich selbst verantwortlich fühlen. Sich in Behandlung zu begeben ist aber ein wichtiger Schritt, sonst kommen neben dem seelischen Leid bald auch soziale Probleme oder weitere körperliche Erkrankungen hinzu. Nicht zuletzt kann die Erkrankung, wegen der Gefahr der Suizidalität, lebensgefährlich werden. Der Betroffene sollte also auf jeden Fall einen Arzt oder Psychotherapeuten aufsuchen. Dort kann festgestellt werden, ob eine Depression vorliegt und der Arzt wird dann zusammen mit dem Erkrankten eine geeignete Behandlungsmethode erarbeiten. Diese kann aus verschiedenen Maßnahmen bestehen und ist für jeden individuell. Generell gilt aber: Je frühzeitiger die Therapie beginnt, desto besser stehen die Heilungschancen.

Depressionen können mit Antidepressiva, einer Psychotherapie oder einer Kombination aus beidem behandelt werden. Besonders wichtig für den Erfolg einer psychotherapeutischen Behandlung ist ein gutes Verhältnis zwischen Therapeut und Patient. Natürlich sollte der Patient auch aus eigenem Antrieb heraus zu einer psychotherapeutischen Behandlung bereit sein. Des Weiteren können körperliche Aktivität (gemäßigte, regelmäßige körperliche Betätigung, keine Hochleistungssport), Wachtherapie (Schlafentzug), Elektrokrampftherapie (= Elektrokonvulsionstherapie = EKT) und eine Magnetstimulation eine Depression verbessern. Die Behandlung richtet sich nach dem Schweregrad der Depression und der individuellen Situation des Patienten. Entspannungsverfahren, Ergotherapie, Soziotherapie und in Extremsituationen eine häusliche psychiatrische Krankenpflege sind weitere Maßnahmen, die unterstützen können. Bei einer Winterdepression hilft eine Lichttherapie, in Verbindung mit ausreichend Schlaf.

Wer unter Depressionen leidet, sollten auf Alkohol und Rauchen verzichten, sich gesund und abwechslungsreich ernähren, sportlich aktiv sein (möglichst regelmäßig draußen), den Alltag strukturieren, auch angenehme Aktivitäten einbauen, soziale Kontakte pflegen und Hilfe annehmen. Vielen hilft es, sich an eine Selbsthilfegruppe zu wenden, um sich mit anderen Betroffenen auszutauschen.

Handelt es sich um eine leichte Depression, klingt diese häufig, auch ohne Behandlung, nach einer bestimmten Zeit wieder ab. In einem solchen Fall können auch Schulungen, Selbsthilfebücher oder Onlineprogramme, bei denen Übungen gezeigt werden, eine Depression verbessern. Es kann aber sein, dass sie wiederkehrt und dann länger andauert.  Mit einer Therapie ist die Dauer einer Depression deutlich verkürzt und die Gefahr eines Rückfalls wird erheblich gesenkt.

Tipps für Angehörige und Freunde

Sehr wichtig ist es, die Erkrankung ernst zu nehmen, Verständnis aufzubringen, gesprächsbereit zu sein und Geduld zu zeigen. Ermutigen Sie den Betroffenen, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen und bieten Sie Unterstützung an, z. B. beim Gang zum Arzt, bei Aktivitäten oder durch Gespräche. Verzichten Sie dabei aber auf gut gemeinte Ratschläge und spielen Sie die Erkrankung nicht herunter. Nehmen Sie bestimmte Verhaltensweisen des Betroffenen nicht persönlich.

Auch, wenn die Gründe für die Depression im familiären Umfeld liegen, trägt niemand eine Schuld an der Erkrankung, weder der Erkrankte noch seine Angehörigen. Ein gemeinsames Gespräch bei Arzt oder Psychotherapeuten soll keine Schuld zuweisen, sondern dazu beitragen, Prozesse und Belastungen aller Beteiligten besser zu verstehen und gemeinsam Lösungen zu erarbeiten. Konflikte, Unverständnis und Überforderung  verschlechtern die Situation weiter.

Verzichten Sie als Angehörige eines Erkrankten auch selbst nicht auf Dinge, die Ihnen wichtig sind und/oder Freude bereiten. Denn selbst wenn es Ihnen egoistisch erscheint, Sie müssen auch auf sich selbst achten. Holen auch Sie sich Hilfe z. B. in einer Selbsthilfegruppe oder einer eigenen psychotherapeutischen Beratung, um den Menschen und seine belastende Situation zu verstehen und zu lernen, wie Sie am besten mit ihm und der Situation umgehen. Damit können Sie den Betroffenen besser unterstützen und es hilft Ihnen, nicht auszubrennen.

Kinder können das Verhalten eines depressiven Elternteils nicht verstehen. Sie haben Schuldgefühle und Angst vor der Erkrankung, einer Trennung oder dem Tod. Häufig übernehmen sie Aufgaben des erkrankten Elternteils. Vertrauenspersonen außerhalb der Familie sind sehr wichtig. Diese Kinder brauchen dringend Unterstützung, um die enorme Belastung zu bewältigen.

Depressionen sind eine massive Belastung, nicht nur für den Betroffenen, auch für Angehörige und Freunde. Scheuen Sie sich daher nicht, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, denn in Anbetracht der guten Behandlungsmöglichkeiten sollten Sie eine Depression nicht einfach hinnehmen. Eine Depression ist eine schwere seelische Erkrankung und keine Schwäche.

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